Freitag, 9. November 2012

Das Gesellschaftsspiel "Village" (Kennerspiel des Jahres 2012)



Immer mal was Neues und entsprechend teile ich heute ein neues Hobby mit euch: Meine Faszination für Gesellschaftsspiele! Seitdem ich ein kleines Mädchen war.... ach von wegen, noch bevor ich lesen und schreiben konnte! Jedenfalls so lange ich denken kann, liebe ich das Spielen. Seien es Brettspiele, Kartenspiele, PC-Spiele oder sonst irgendwelche Art von Spielen - ich bin immer gern dabei! (Wer schreibt auch sonst eine Hausarbeit über Computerspiele im Schulunterricht?!) Und umso mehr Strategie verlangt wird, desto besser. Entsprechend bin ich ein großer Fan von dem jährlichen "Kennerspiel des Jahres". Ja genau, das Kennerspiel - nicht unbedingt das normale Spiel des Jahres, weil mir das häufig zu einfach ist ;-) Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich das diesjährige Spiel des Jahres (Kingdom Builder) noch nicht ausprobiert habe. Dafür habe ich mir diese Woche im Toysworld das Kennerspiel 2012 ausgeliehen. Das ist nämlich sehr praktisch dort: Nach Hinterlegen einer Kaution im Wert von 10 € kann man verschiedenste Spiele für mehrere Tage zum Testen ausleihen. Bringt man das Spiel vollständig zurück, bekommt man natürlich auch das Geld wieder. So hat man jedenfalls die Möglichkeit Spiele erst zu testen, bevor man sie direkt für teuer Geld kaufen muss - und die Spiele des Jahres kosten ja immer zwischen 35 und 40 €.

Kommen wir aber nun zu meinem Test von "Village" (zu Kaufen im Spielwaren- oder Buchladen):


Wenn man das Spiel auspackt, fällt zuerst auf, dass es aus vielen verschiedenen Einzelteilen besteht. Liest man noch die Regeln durch, ist man erstmal relativ verwirrt von den vielen Regeln. Praktisch ist aber: Sobald man weiß, in welcher Reihenfolge das Spiel abläuft, findet man alle weiteren Informationen direkt auf dem Spielbrett.
Das Spielbrett selbst stellt eine mittelalterliche Stadt dar, in der verschiedene Aktionen durchgeführt werden können und man selbst leitet zu Beginn des Spieles mit seiner Familie (zu Anfang bestehend aus vier Personen) eine Farm. Auf der Farm hat man die Möglichkeit Getreide anzubauen. Das geht natürlich einfacher, wenn man sich vorher einen Ochsen und einen Pflug kauft - entsprechend hat man damit die Möglichkeit mehr Getreide herzustellen. Das Getreide wiederum kann man zum Beispiel auf dem Markt an Kaufleute verkaufen. Diese geben einem in dem Spiel zwar kein Geld, aber dafür "Ruhmpunkte". Und genau das ist auch Ziel des Spiels: Das Sammeln von Ruhmpunkten. Wer am Ende des Spiels die meisten Ruhmpunkte gesammelt hat, hat gewonnen. Das Spiel ist beendet, wenn die Chroniken der Stadt mit zu vielen toten Familienmitgliedern gefüllt sind oder aber der Friedhof voll ist. Ein bisschen makaber? Stimmt! Vor allem, da man das Gefühl hat, dass in diesem Spiel ständig irgendwer stirbt - und dann sollte man auch noch darauf achten wer stirbt, damit man in den Stadtchroniken eingetragen werden kann. Schließlich kann ja nicht jeder Bauer in die Chroniken kommen, richtig? Und auch nicht jeder Ratsherr....


Wie ihr also merkt, gibt es viele verschiedene Positionen, die man im Laufe des "Lebens" eines Familienmitglieds einnehmen kann. So kann man seine Leute ausbilden lassen, sodass sie Wagen herstellen können, mit denen dann wiederum ein Familienmitglied auf Reisen in ferne Orte gehen kann (was Ruhmpunkte bringt). Auch kann man jemanden eine Karriere im Rathaus machen lassen oder ihn in die Kirche schicken (für Ruhmpunkte natürlich). Wie? So viel können vier Personen gar nicht schaffen? Stimmt! Dann heißt es wohl: Kinder kriegen! Schließlich kann ja die ältere Generation auch irgendwann sterben, da wäre es schlecht, wenn nicht Kinder für sie weiter arbeiten können...


Wie ihr merkt, ist das Spiel sehr komplex und bietet verschiedene Möglichkeiten, die ausprobiert werden können. Man kann mit ganz verschiedenen Strategien an das Spiel herangehen, um zu versuchen möglichst viele Ruhmpunkte zu ergattern. Eins habe ich bereits bei dem dreimaligen spielen gelernt: Das Handeln auf dem Markt kann einen sehr gut voran bringen! 


Ich war auf alle Fälle ganz begeistert von dem Spiel und freue mich schon darauf, wenn es bei uns demnächst in der Spielesammlung liegt, sodass ich es jeder Zeit spielen kann. Durch seine Komplexität kann man jedes Mal neue Ideen für den Spielverlauf entwickeln und gewisse Zufälle spielen bei dem Ablauf des Spieles auch eine große Rolle. Außerdem ist es bis zum Schluss schwierig zu sagen, wer in dem Spiel gerade am meisten Ruhmpunkte hat, da sich vieles zum Ende des Spieles noch einmal ändert und es so bis zum letzten Moment sehr spannend bleibt.
Sehr schön finde ich auch, dass das Spiel auch super zu zweit spielbar ist, was man von vielen Brettspielen nicht unbedingt behaupten kann. Dafür liegt die maximale Spielergrenze auch bei 4 Personen. Und man sollte Zeit mitbringen und 1,5 - 2 Stunden Zeit für das Spiel einplanen.

Ich kann das Spiel jedem empfehlen, der gern strategisch denkt, ein bisschen Spaß an Aufbauspielen hat und mal eine wirklich neue Spielidee kennen lernen möchte. Außerdem bieten Brettspiele - so auch "Village" - natürlich immer Spaß mit mehreren Leuten.
Übrigens erinnert mich das Brettspiel ein wenig an das PC-Spiel "Die Gilde". Für jemanden, der das Spiel mag/mochte, ist "Village" sicherlich ebenfalls die richtige Wahl!

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr "Village" schon ausprobiert? Spielt ihr selbst gern? Wenn ja, welche Art von Gesellschaftsspielen bevorzugt ihr? Oder lieber nur PC-Spiele?

9 Kommentare:

  1. sieht interessant aus. meine Familie spielt einmal im Jahr (meist Weihnachten) das Spiel "Siedler von Catan". vielleicht könnte dich das ja auch interessieren :)
    lG

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  2. klingt total cool :-) spiele selber immernoch gerne Brettspiele mit meinem Freund zum Beispiel :D dabei sind wir mittlerweile 17 und 20 :D

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  3. Es erinnert tatsächlich total an "Gilde", hätte aber immerhin den Vorteil, dass es nicht dauernd abstürzt :). Muss ich mal meinem Freund zeigen!

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  4. Hei Julie

    Danke für deinen netten Kommentar :) wenn es auch nur 1 Person macht hat es für mich schon gelohnt ;)

    Ich liebe Gesellschaftspiele das Village verkaufen wir sogar im Laden :D
    Mein Favorit ist allerdings das "Carcasonne"! hab schon jegliche Versionen und Erweiterungen gespielt auch für 2 Spieler super.
    Auch sehr empfehlenswert ist "Ohne Furcht und Adel" Da wirds aber erst ab 3 Spieler wirklich lustig

    liebe grüsse

    Sidi

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  5. Leider konnte ich mich nie für sowas begeistern.
    Finde Tabu und Ähnliches einfach amüsanter!

    Aber zum Glück ist da jeder anders gestrickt! :)

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  6. Danke für den Tip mit Chocri! Ich kannte die Seite noch nicht - das ist aber auch eine echt tolle Sache :) ♥

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  7. Das sieht super aus :)
    Ich habe früher sehr gern Brettspiele gespielt :)
    Habt ihr mal Carcasonne und die Siedler von Catan ausprobiert?

    Lg Allie

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  8. Das ist ein toller Tipp! Mein Mann und ich mögen auch gerne Strategiespiele. Kennst du das Spiel Torres? Das wurde uns auch sehr empfohlen, aber ich fand die Anleitung etwas kompliziert...hoffe das ist hier nicht ganz so...
    LG Sylvia

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  9. Liebe Julie,
    vielen Dank für dein Kompliment :) Ich habe mich sehr gefreut.
    Schön, dass solche Spieleklassiker wirklich durchwegs bekannt sind. Wenn du Zweispieler-Spiele suchst, dann solltest du mal Siedler von Catan: Das Kartenspiel ausprobieren :)
    Ist in unserer Familie ein Klassiker und ein Spiel, was man mit einem Kartenset nur zu zweit spielen kann.
    Macht meiner Meinung nach sogar mehr Spaß als das Brettspiel!

    Liebste Grüße
    Allie

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