Mittwoch, 11. September 2013

Unterschätzt: Upside Down - Romantischer SciFi mit Kirsten Dunst und Jim Sturgess


Einige Filme werden beworben und beworben und man hat das Gefühl nach diversen Trailern im Kino, im Fernsehen und im Internet bereits den kompletten Film - oder zumindest alle spannenden und interessanten Szenen - zu kennen, bevor man überhaupt den Film selbst gesehen hat. So zumindest erging es mir in letzter Zeit mit Elysium, Percy Jackson, Wolverine oder auch Ich - Einfach unverbesserlich II.
Ganz anders war es mit dem Film "Upside Down". Schon einmal davon gehört? Nein? Gut, ich nämlich auch nicht... oder konkreter: Nicht bevor ich ihn im Kino gesehen habe. Als ich gefragt wurde, ob ich den Film sehen wollte, schaute ich durchaus ein bisschen dumm aus der Wäsche, weiß ich doch normalerweise über die neuesten SciFi's und Dystopien Bescheid. So nicht bei "Upside Down". Außerdem wurde er auch in eher wenigen Kinos gezeigt und überhaupt nicht beworben. Doch nachdem ich ein wenig gesucht hatte, wurde ich natürlich fündig. Kritiken - eher mäßig. Aber was solls? Probieren geht über studieren und schon saß ich in dieser eher unbekannten SciFi-Romanze im Kino.

Adam, der Protagonist dieses SciFi's erzählt zu Beginn des Films von der einzigartigen "Dualen Gravitation" seines Planeten. Bitte was? Duale Gravitation? Was um alles in der Welt ist das denn? Es ist recht einfach. Adams Leben umgibt nicht nur ein sondern gleich zwei Planeten, die direkt nebeneinander liegen und auch nebeneinander existieren. Hierbei hat jeder Planet seine eigene Gravitation. Dieses Phänomen hat seine ganz eigenen Regeln. Drei Regeln, um es genau zu nehmen:
1. Alles wird von der Welt angezogen, von der es kommt - nicht von der anderen.
2. Ein Objekt kann auch auf der anderen Welt genutzt werden und wird dadurch zu inverser Materie.
3. Nach einiger Zeit des Kontakts fängt die inverse Materie an zu brennen.

Die beiden Welten unterscheiden sich vor allem durch ihren Reichtum. Adam lebt in der Unteren Welt, welche durch die Obere Welt ausgebeutet wird. Alle Reichen leben auf der oberen Welt, während die Armen auf der unteren leben. Adams Eltern kamen bei einem Unfall ums Leben, welcher durch die Ressourcenausbeutung der Unteren Welt durch die Obere Welt herbeigeführt wurde. Entsprechend wuchs Adam in einem Weisenhaus der Unteren Welt auf. Nur an einigen Wochenenden durfte er zu seiner Großtante aufs Land fahren. Diese Wochenenden liebte der kleine Adam, denn seine Großtante hatte wunderbare Rezepte: Sie kochte fliegende Pfannkuchen aus dem Nektar von pinken Bienen, die auf beiden Welten lebten. Außerdem war in der Nähe des Hauses seiner Großtante ein Berg, der ganz nah an einen Berg auf der Oberen Welt heran kam.

Dort begegnete Adam eines Tages der jungen Eden und eine Liebesbeziehung entwickelte sich zwischen den beiden, bis sie entdeckt wurden... Denn Beziehungen zwischen den Welten waren strikt untersagt. Eden stürzte von der Unteren Welt auf ihre Welt und zehn Jahre lang hörte Adam nichts mehr von seiner Geliebten... Doch eines Tages erblickte er sie im Fernsehen der Oberen Welt...

 Die Idee des Films ist klasse und lädt den Zuschauer dazu ein, eine unglaubliche Welt kennen zu lernen, in der Gravitation von entscheidender Bedeutung ist. Die Bilder der Welten, die einander entgegen stehen sind wirklich beeindruckend und machen den großen Reiz dieses Films aus.
Leider muss ich den Kritikern allerdings Recht geben: Man hätte so viel mehr aus diesem Film machen können! Die Idee bietet eine wunderbare Grundlage für eine grandiose Dystopie, die leider nicht einmal im Ansatz ausgereizt wird. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei diesem SciFi um eine Romanze und genau das ist auch der Schwerpunkt des Films: Die Frage, ob und wie Adam und Eden zusammen sein können, wenn sie durch Gravitation immer von der anderen Welt zurückgezogen werden und die Gefahr besteht, dass sie nach einiger Zeit auf der anderen Welt zu brennen beginnen... Die Probleme der Ausbeutung der Unteren Welt werden nur ganz leicht angerissen und stehen sonst leider völlig im Hintergrund der Geschichte. Ein bisschen weniger Liebesfilm und ein wenig mehr Sozialkritik hätte diesem Film eindeutig nicht geschadet. 

Trotz allem finde ich, dass der Film unterschätzt wird, da er definitiv nicht so schlecht ist, dass ihn keiner sehen sollte... Im Gegenteil: Wer Liebesfilme und tolle Filmaufnahmen mag, wird von diesem Film absolut begeistert sein! Wenn man seine Anforderungen an den sozialkritischen Part des Filmes zurückschraubt und einfach nur tolle, faszinierende Bilder genießen will und eine schöne Liebesgeschichte dabei erleben möchte, der greift trifft hier definitiv die richtige Wahl. Ein schöner Film mit unglaublich tollen Bildern zweier Welten, die jeweils ihre eigene Gravitation haben... 

 Und damit ihr euch das mit der Gravitation und den eindrucksvollen Bildern auch ein wenig vorstellen könnt, darf natürlich auch bei diesem Review ein Trailer nicht fehlen - erst Recht, weil man diesen Trailer sonst fast nie zu sehen bekommt.




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Das verwendete Poster zu "Upside Down" stammt von der englischen Wikipedia und wird hier im Rahmen der "rational use"-Lizenz der United States Copyright Law verwendet, die besagt, dass man eine niedrig skalierte Version der Filmposter verwenden darf, um kritische Kommentare zum zugehörigen Film entsprechend zu kennzeichnen.

The used poster is taken from English Wikipedia website and used under rational use under United States copyright law as it is used scaled-down to provide critical commentary on the corresponding movie "Upside Down".